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CanTwo und Jase, 1988 | Foto © Fedor Wildhardt
Unten: Fotos © Christian Brodack & Absolute Reality

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EINE STADT WIRD BUNT. Hamburg Graffiti History 1980 – 1999

Eine Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte
von 2. November 2022 bis 31. Juli 2023 verlängert bis 7. Januar 2024

Anfang der 1980er-Jahre begann das Hamburger Stadtbild sich schleichend zu verändern. Urheber des Wandels waren jedoch keine Stadtplaner – sondern Graffiti-Writer: Inspiriert von Filmen wie „Wild Style“ oder „Beat Street“ zogen sie nachts mit Sprühdosen durch die Stadt und hinterließen bunte Bilder, Zeichen oder Schriftzüge an Wänden, Brücken und Bahnwaggons. Im Laufe der Zeit verwandelte sich das graue, von Nachkriegsarchitektur geprägte Hamburg in eine bunte und diverse Stadt, die bald – neben Paris, Amsterdam oder München – zu einem der Epizentren der Graffiti- und Hip-Hop-Szene in Europa wurde.

Die Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT. Hamburg Graffiti History 1980-1999“, die vom
2. November 2022 bis zum 7. Januar 2024 im Museum für Hamburgische Geschichte zu sehen ist, erzählt nun die Entstehungsgeschichte dieser Jugend- und Subkultur in Hamburg. Fast 500 Exponate, darunter Fotos, Texte, Skizzenbücher, Sprühdosen, Zeitungen, Magazine, Schallplatten und Accessoires haben die Kuratoren Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm zusammengestellt. Bei der Recherche konnten die vier an ihr vergangenes Gemeinschaftswerk anknüpfen: Sie sind die Herausgeber des 2021 erschienenen opulenten, reich bebilderten Bands „EINE STADT WIRD BUNT“, von dem die Ausstellung ihren Titel übernommen hat.

Wie bereits das Buch, so schlägt auch die Ausstellung den historischen Bogen von der Errichtung einer neuen Stadt-Topografie nach dem Zweiten Weltkrieg über die Punk- und Protestkultur der 1980er Jahre bis zur Entstehung einer wachsenden Graffitiszene. Detailreich zeichnet die Ausstellung nach, wie die US-amerikanische Hip-Hop-Kultur in Hamburg heimisch wurde. Zahlreiche, teils großformatige Fotografien zeigen, wie Hamburgs Graffiti-Pioniere die Wände der Stadt eroberten. Filmplakate, Konzertkarten sowie Artikel aus Zeitschriften wie „Stern“ oder „Bravo“ und andere Schriftstücke illustrieren die wichtige Rolle von Medien, die Bedeutung der Musik- und Breakdance-Szene und die Relevanz von Jugendhäusern und des Kulturbetriebs für die Entwicklung der gesamten Subkultur.

Ob Flyer, Audiokassette oder Schallplatte: Manche Exponate sehen vielleicht auf den ersten Blick aus wie profane Alltagsgegenstände aus einer längst vergangenen Zeit. Im Kontext der Geschichte, die die Ausstellung erzählt, wird aber schnell deutlich, dass quasi jeder Schnipsel, der mit Hip-Hop und Graffiti zu tun hatte, seinerzeit wie ein Schatz gehütet wurde. Im Zeitalter vor dem Internet waren Informationen über die Subkultur Mangelware, die Zugehörigkeit zur Szene kam der Mitgliedschaft in einem Geheimbund gleich. Mit Arbeitsmitteln der Graffiti-Writer wie Sprühdosen, Markern, Vierkantschlüsseln oder Bolzenschneider aber auch über Szene-typische Accessoires wie Namebelts, Sneakers oder Baseballjacken mit „Backpieces“ sowie mit legendären Schallplatten gibt die Ausstellung einen tiefen Einblick in die Anfänge der Hip-Hop-Kultur in Hamburg überhaupt, nimmt also neben dem Graffiti-Writing auch das MCing, das DJing und das Breaking in den Blick.

Zu den Highlights der Ausstellung gehören die historischen S-Bahn-Sitze, auf denen die Besucherinnen und Besucher Platz nehmen können – wie ein Graffiti-Writer in den 1980er Jahren. Über dem Eingang in die Musik-Sektion der Ausstellung steht in großen Lettern „Powerhouse“ – bei dieser Installation handelt es sich um den Original-Schriftzug, der einst den Eingang eines legendären Hip-Hop-Clubs auf St. Pauli schmückte. Ein weiterer Höhepunkt ist das originalgetreu rekonstruierte Zimmer eines fiktiven Hamburger Jugendlichen, der in den 1980er Jahren zum Sprüher wurde. Der biografische Bruch, der sich hier im Übergang von Kindheit zu Jugend vollzieht, lässt sich an zahlreichen Details im Raum ablesen: Neben der Sammlung leerer Coladosen, die damals viele Jugendzimmer schmückte, stehen plötzlich bunte Sprühdosen der Marke Sparvar.

Ausstellungsdauer: 2. November 2022 – 31. Juli 2023 – 7. Januar 2024

Öffnungszeiten

Montag 10 – 17 Uhr.
Dienstags geschlossen.
Mittwoch 10 – 17 Uhr.
Donnerstag 10 – 21 Uhr.
Freitag 10 – 17 Uhr.
Samstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr.

Heiligabend, 1. und 2. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr geschlossen.

Kuratorenführungen jeden Donnerstag von 18 – 19 Uhr. Die Führungen sind im Eintrittspreis enthalten.
Am 28. Dezember entfällt die Kuratorenführung!

Kostenlose Museumsführungen jeden Sonntag, 15.30 – 16.30 Uhr.

Adresse
Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24
20355 Hamburg

In Google Maps ansehen
Eintrittspreise

Erwachsene 5 €.

Alle Infos zu Eintrittspreisen

5 € für Einzelbesucher.
4 € für Gruppenbesucher ab 10 Personen.
3 € für Schüler und Berufsschüler ab 18 Jahren, Studenten bis 30 Jahre, Auszubildende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, FSJ, Schwerbehinderte und Inhaber der Hamburg Card.

Freier Eintritt

Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Hamburg City Pass, Pressevertreter, notwendige Begleitperson Schwerbehinderter.

Video-Tour durch die Ausstellung

App zur Ausstellung

Begleitend zur Ausstellung wird die Smartphone-App „UNSERE STADT WIRD BUNT“ entwickelt, mit der die Stadt auf den Spuren der Subkultur erkundet werden kann. Das interaktive Tool wird an Orte in Hamburg führen, die einst für die Szene relevant waren – wie die Jungfernstieg-Corner, der Sprüher-Treffpunkt Königsstraße oder das Gymnasium Altona, dessen Turnhallenwand einst eine berühmte Graffiti-Galerie war. Mithilfe einer Augmented-Reality-Anwendung können die Userinnen und User an historischen Schauplätzen einen Blick in die Vergangenheit des jeweiligen Ortes werfen – und den Rundgang über das Museum hinaus in jenen Raum verlängern, in dem Graffiti zu Hause ist: die Stadt.

Ausstellungskatalog

Zur Eröffnung wird ein eigener Katalog mit vielen Abbildungen, den Fotos, Objekten und Texten der Ausstellung erscheinen, der im Museumsshop, Online und im Buchhandel zu erwerben ist.

Fast 500 Exponate, darunter Fotos, Texte, Skizzenbücher, Sprühdosen, Zeitungen, Magazine, Schallplatten und Accessoires, haben die Kuratoren Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm zusammengestellt und in diesem Ausstellungskatalog herausgegeben.

Paperback, 144 Seiten, 20 x 26 cm, 19,80 Euro
Sprache: Deutsch und Englisch
Vorwort: Prof. Bettina Probst
Herausgeber: Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser, Andreas Timm
Mitherausgeber: Stiftung Historische Museen Hamburg
Verlag: Double-H Publishing
ISBN 978-3-9824951-0-1

360° Rundgang

Alle Infos zur Ausstellung auf der Website der Stiftung Historische Museen Hamburg:

ADAC Tourismuspreis Hamburg 2023

EINE STADT WIRD BUNT hat bei der Vergabe des 10. ADAC Tourismuspreises Hamburg den ersten Platz belegt. Das Projekt konnte sich gegen das Stück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ (2. Platz) und das Projekt „Winter-Minigolf auf dem Weihnachtsmarkt im nördlichen Überseequartier“ (3. Platz) durchsetzen.
Neben dem hohen touristischen Potential der Ausstellung wurde bei der Preisverleihung auch die Smartphone-App „Unsere Stadt wird bunt“ gelobt, die den Ausstellungsbesuch in den Stadtraum verlängert.

Mit dem „ADAC Tourismuspreis Hamburg“ werden innovative Tourismusprojekte aus Hamburg ausgezeichnet. Zudem legt die Jury Wert auf die Qualität, die Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Bewerbungen. Unterstützt wird der Preis vom Tourismusverband Hamburg und dem Kooperationspartner REISEN HAMBURG (Messe Stuttgart). Bereits die Realisierung der Ausstellung „EINE STADT WIRD BUNT“ wurde zu einem großen Teil mit Mitteln der Kultur- und Tourismustaxe in Hamburg gefördert.

Eine Ausstellung in Kooperation mit:

Beteiligte

Prof. Dr. Hans-Jörg Czech
Direktor und Vorstand / Director and Chair
Stiftung Historische Museen Hamburg

Bettina Kiehn
Kaufmännische Direktorin / Managing Director
Stiftung Historische Museen Hamburg

Prof. Bettina Probst
Direktorin / Director
Museum für Hamburgische Geschichte

Kuratoren / Curators
EINE STADT WIRD BUNT.
Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm


Museum für Hamburgische Geschichte

Fachbereichsleitung Ausstellungen / Head of Exhibition Department
Dr. Claudia Horbas

Ausstellungskoordination / Exhibition Coordination
Christina Schmidt

Medienkurator / Curator Digital Media
Dr. Allan Gretzki

Arthandling
Petra Döring, Tim Ehrich, Patrick Mollien

Leihverkehr und Exponatorganisation / Loans
Christopher Bainbridge

Fachbereichsleitung Restaurierung / Head of Restoration Department
Silke Beiner-Büth
Hanna Bothe, Leonie Engelmohr, Annette Morinaga, Anna Pidstrigach, Felix Schlichtegroll, Marie Vey

Ausstellungstechnik / Exhibition Workshop
Thies Behrend, Tim Ehrich

Fachbereichsleitung Bildung und Vermittlung / Head of Education Department
Mareike Ballerstedt

Eröffnung, Opening
Bettina Beermann, Jens Oestreicher

Fachbereichsleitung Verwaltung / Head of Administration Department
Boris Ziegler

PR und Marketing / PR and Marketing
Jan Lorenzen, Matthias Seeberg, Dr. Klaus Gier, Mareike Kuers, Friederike Schockenhoff, Dr. Anna Symanczyk, Wera Wecker

Gestaltung Kommunikationsmedien / Communication Media Design
giraffentoast design gmbh

EINE STADT WIRD BUNT.

Projektleitung / Project Management
Carolin Ngo

Fotografien / Photographs
André Lützen, Bernd Euler, Thomas Henning, Alf Trojan, Olaf Pinske, Ulrich Gehner, Marily Stroux, Milan Horacek, Christine Plößer & Bettina Fickel, Jennifer Kauka, Gerald Chors und vielen weiteren / and many more

Textredaktion / Editorial Staff
Mathias Becker (Behnken Becker + Partner)

Übersetzungen / Translations
probicon GmbH

Lektorat / Editing
Annette Krüger

Fundraising und Leihverkehr / Fundraising and Lending
Carolin Ngo, Oliver Nebel, Frank Petering, Mirko Reisser und Andreas Timm

Medienstationen und App / Media Stations and App
FLUUR – Digitalagentur

Textredaktion App / Editorial Staff App
Dennis Kraus, Oliver Karan

Video-Interviews
Dennis Kraus
Phillip Mall (Kamera / Camera)
Johannes Maschmann (Ton und Schnitt / Sound and Editing)

Digitalisierungen / Digitizations
Scanservice Olaf Kühle (Diadoktor)

Rechtliche Beratung / Legal Consulting
Yorck-Percy Tietge, LL.M. IP

Ausstellungsgestaltung / Exhibition Design
Niels Buschke (Santiago Design)

Ausstellungsbau / Exhibition Construction
Tischlerei Rakete

Ausstellungsgrafik / Exhibition Graphics
Tim Siemokat

Grafik Produktion / Graphic Production
Michal Simonovsky (Druckkombinat)

Wir bedanken uns bei / We would like to thank
Altonaer Museum, Stadtteilarchiv Ottensen / Geschichtswerkstatt für Altona, Geschichtswerkstatt Barmbek, St. Pauli-Archiv e.V., Jennifer Kauka, Gerald Chors, Bülent Celebi, Flashmaster Ray, Sniefy, Fettes Brot / André Luth, Philipp Greifenberg, Mario Gross, Michael Kissling, Ron Lentz, Ulli Mehlich, Mark Schandor, Tedster, Requiem69, Tim Siemokat, Michael Timm, Kino, SaneOne, Christian Bartels, Sascha Beckmann, Jan Eißfeldt, DJ Mad, Mitra Kassai, Sven Ellerbrock, Stefan Fabinger, David Fascher, Sascha Friedrich, Peter Hildenbrand, Andy Hunter, Sali Landricina, Richie Löffler, Boris (Underground United), Rolf Schade, Felix Schlüter, Marcus Schmelzer, Johannes Timpe Schmid, Kai Simon, Tirana Sullivan, Artemio Boris Tensuan, Andre Ticoalu, Fedor Wildhardt, Mr. Angulus, Djawad Ahadi, Thorsten Balzke, Tim Carstens, Ren One, Boris Ekambi, Thomas Kielbasa, Martin Konkel, Martin Rothe, Werner Skolimowski, Folko Streese, Aiko Vogel, B-Base, Tony-Bronx Rosca, André Lützen, Bernd Euler, Thomas Henning, Alf Trojan, Olaf Pinske, Ulrich Gehner, Marily Stroux, Christine Plößer & Bettina Fickel, Milan Horacek, Alex Heimkind (OZM Hammerbrooklyn), DB Station&Service AG


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

For reasons of better readability, female and male forms of language are not used simultaneously and the generic masculine is used. All references to persons apply equally to all genders.

Mit freundlicher Unterstützung:

Die Ausstellung EINE STADT WIRD BUNT. wird gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg,  Stiftung wissensART, dem Centre for the Study of Manuscript Cultures (CSMC) der Universität Hamburg und Weischer Medien.

UNSERE STADT WIRD BUNT wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.